Der SHC Grenchen-Limpachtal bezwingt mit dem SHC La Chaux-de-Fonds den dritten Gegner aus der zweiten Tabellenhälfte in Serie und verschafft sich als Fünfter somit am letzten Spieltag des Jahres 2024 ein Polster von 7 Punkten und mehr auf die Plätze 6 bis 10 – bei noch 7 ausstehenden Runden in der Qualifikation.
Mit dem SHC La Chaux-de-Fonds empfingen die Grenchner einen Gegner, der vor der Saison durchaus als direkter Konkurrent genannt wurde um die Top Vier-Plätze in der Tabelle. Und auch wenn das Resultat am Ende mit 9:4 wohl etwas zu hoch ausfällt: Das Team rund um Captain Kris Riesen verdient höchsten Respekt für die Leistung vom Samstag.
Bereits von Beginn weg beschlich einem das Gefühl, dass die Mannschaft jederzeit die richtige Antwort bereit habe. Trotz schlechtem Start in die Partie, war es mit Kay Mattli ein Flügel der ersten Linie, der das Skore eröffnete. Fünf Minuten später stand mit Sämi Kohli ein Flügel aus der zweiten Linie goldrichtig und verwertete eiskalt vor dem Torhüter. Einer, der länger zuschauen musste, als ihm lieb war. Verletzungen warfen ihn lange aus der Bahn. Und wiederum fünf Minuten später war es mit Benj Kohli sein «kleiner» Bruder, der als Center der dritten Linie einnetzte. 3:0 nach gut 13 gespielten Minuten – und alle Linien trafen dabei.
Dies ist etwas, das durchaus für dieses Grenchen Edition 2024/25 zu sprechen scheint: Es ist nicht ein Spieler oder eine Sturmlinie, die herausragt, sondern das Kollektiv, das überzeugt. Wobei dies an diesem Samstag auch etwas notgedrungen war: Denn schlussendlich spielte heute, was noch einigermassen auf zwei Füssen gehen konnte. Die Verletztenliste ist lang – und wurde noch länger. Vor dem Spiel standen die Namen von Jara Pauer, Thomas Huber, Dominic Tschirren und Nino Ramseier darauf. Während dem Spiel hinzu kamen Kris Riesen, Jamie Fries und Fabrice Feuz. Es hatte effektiv etwas vom Schlussverkauf, mit halb leeren Tischen.
Doch des einen Leid ist des anderen Freud. So rutschten Spieler in Positionen, die neu waren für sie. Und die die Verantwortung dabei annahmen und mit barer Münze zurückzahlten. Einer, der den Auslauf genoss, war Adam Štastný, der mit zwei Toren und zwei Assists brillierte. Zwei andere stürmten an den Flügeln von Benjamin Kohli in die Herzen der Zuschauer. Er, der mit gerade einmal 19 Jahren als Routinier des dritten Sturms auflief und Yannis Christener sowie Nino Jud, zwei sechzehnjährige, souverän führte. Gemeinsam lösten sie ihre Aufgabe bravourös!
Das 3:1 der Gäste vor der Pause beantwortete eben dieser Štastný mit einem kuriosen Tor zum 4:1. Und auf die beiden Anschlusstreffer zum 4:3 wusste Jamie Fries just vor seinem Ausfall gekonnt zu reagieren, bevor es wiederum Štastný war, der das 5:4 mit seinem zweiten persönlichen Treffer zum 6:4 sozusagen zu Nichte machte.
In der Schlussphase dann das gewohnte Mätzchen. Die in Führung liegende Mannschaft versucht das Spiel möglichst vom eigenen Tor fernzuhalten. Das in Rückstand liegende Team nutzt die erste Chance im gegnerischen Drittel zum fliegenden Ersatz des Torhüters durch einen sechsten Feldspieler. La Chaux-de-Fonds kommt zur Chance, Schnyder im Tor der Grenchner vereitelt, verliert dabei aber den Stock. Mit wohl einem sechsten Sinn ausgestattet, lehnt er den Stock von Nicolas Tschirren ab, der seinerseits kurz darauf mit eben diesem Arbeitsgerät das leere Tor trifft und auf 7:4 stellt. Um eine Minute später in seinem nächsten Einsatz auf 8:4 zu erhöhen, wiederum ins leere Tor.
Danach bekam Adam Štastný nochmals etwas Auslauf, beflügelt durch die Mattli-Zwillinge an seiner Seite! Wobei hier der Ausdruck «Irgendeinisch fingt ds Glück eim» voll ins Schwarze trifft. Štastný entwischt mit dem Ball, und hat dabei noch das Auge für den mitlaufenden Tobia Mattli, einen Kämpfer vor dem Herrn. Es ist nicht mehr ausfindig zu machen, wie viele Bälle er an diesem Tag zurückerobert hat, wie viele Gegner er mit seinem Backchecking zermürben konnte. Aber in diesem Moment in der 60. Spielminute war dies alles weit weg, als er den Torhüter der Gäste mit einer feinen Finte aussteigen und eiskalt zum 9:4 einschiessen konnte. «Irgendeinisch fingt ds Glück eim»!
Für einmal waren es die Trainer, die absolut zu beneiden waren. Trotz etlichen Umstellungen, sei es aus verletzungstechnischen Gründen oder taktischen Überlegungen, es schien zu klappen: Egal welche fünf Grenchner vor Nik Schnyder standen, sie wussten zu gefallen.
Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist es beinahe schade, dass die Saison nun in die Weihnachtspause geht. Mit einem Blick auf die Verletztenliste kann man indes von Glück sprechen, dass der Ball für die Grenchner nun bis zum 15. Februar 2025 ruht. In der Hoffnung, dann mit dem neuen Gewand der Frühlingsmode antreten zu können – und die Verletzungshexe nun auf dem Ramschtisch zurück lassen zu können.
03:16 Mattli Kay (Riesen Kris) 1:0; 08:47 Kohli Samuel (Canosa Lenny Fynn , Hächler Michel) 2:0; 13:07 Kohli Benjamin 3:0; 18:21 Grandjean Antoine (Vaucher Eliot) 3:1; 24:24 Štastný Adam 4:1; 36:08 Jeannert-Grosjean Ethan (Mballa Manuel) 4:2; 40:50 Fleury Benoît (Jeannert-Grosjean Ethan , Grandjean Antoine) 4:3; 43:21 Fries Jamie (Štastný Adam) 5:3; 52:14 Vaucher Eliot (Grandjean Antoine , Cole Thomas) 5:4; 52:47 Štastný Adam (Wyss Philipp)6:4; 58:23 Tschirren Nicolas 7:4; 59:22 Tschirren Nicolas 8:4; 59:41 Mattli Tobia (Štastný Adam) 9:4
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